Haus Beaulieu
Entwurf:1901Fertigstellung:1901
Künstler:Joseph Maria Olbrich (1867 – 1908)
Nicht als Künstlerhaus, sondern für den Privatier Georg Keller wurde 1901 die von Olbrich geplante Villa „Beaulieu“ erbaut. In zwei Stockwerken konnten während der Ausstellung „Ein Dokument Deutscher Kunst“ kunstgewerbliche Objekte aus Darmstädter Werkstätten besichtigt und gekauft werden.
Mit einem vorgezogenen offenen Eingangsbereich, je einem Erker nach Norden und Süden sowie den unterschiedlich gesetzten Fenstern mit quadratischen Sprossen wurde das Erscheinungsbild des Hauses durch seine asymmetrische und zugleich ausgewogene Fassadengestaltung geprägt. So setzten der nördliche halbrunde Erker mit gestuften Fensterflächen und die vorgeblendeten Holzpaneelen im oberen Stockwerk dekorative Akzente. Ein nach Westen tief nach unten gezogenes Mansarddach bildete mit seinen spitzgiebligen Gauben den oberen Abschluss. Mit seinem bogenförmigen Eingang, den in dunklem Holz gefassten Sprossenfenstern und mit Holz gegliedertem Dachgeschoss erinnerte das Haus Beaulieu an Olbrichs frühe Villenarchitektur der Wiener Jahre.
Die aus Bruchsteinen gemauerte Einfriedung mit schmiedeeisernem Gitter ist erhalten, dazu das mit stilisierten Blattmotiven geschmückte Eingangstor am Alexandraweg. Das Gebäude selbst wurde 1944 beschädigt und in sehr einfacher Form wieder aufgebaut. Durch weitere bauliche Veränderungen ist heute auch die Idee des Architekten Olbrich nicht mehr nachvollziehbar.
