
Darmstadt bewirbt sich
"Erste Hürde ist geschafft"
Mit der offiziellen Aufnahme der Mathildenhöhe Darmstadt auf die Vorschlagsliste der UNESCO im Juni 2014 ist ihr Welterbe-Status in greifbare Nähe gerückt. „Die Mathildenhöhe ist ein Markstein in der Entwicklung der Künste und Architektur auf dem Weg in die Moderne des 20. Jahrhunderts und gilt darüber hinaus zugleich als hervorragendes Beispiel eines architektonisch geschlossenen Bauensembles“, heißt es im Beschluss der Kultusministerkonferenz.
Um Welterbe zu werden, müssen bestimmte Kriterien, die von der UNESCO vorgegeben sind, erfüllt sein. Das potentielle Welterbe muss einen außergewöhnlichen universellen Wert (OUV) besitzen. Zudem muss es eine Lücke in der Reihe der bereits als Welterbe benannten Stätten schließen. Nach Auffassung eines international besetzten Fachbeirates erfüllt die Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe diese Kriterien in vollem Umfang.
"Wenn die Darmstädter Mathildenhöhe Welterbe werden soll, dann muss Darmstadt das wollen. Dann muss die Stadtgesellschaft bereit sein, die Erhaltung und Pflege des kulturellen Erbes und seiner historischen Substanz sowie seine nachhaltige Entwicklung gemeinsam sorgfältig zu planen und zu leben. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt nimmt diese Herausforderung an, so Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Wir sind bereit, die langfristige Selbstverpflichtung zum Erhalt der Mathildenhöhe einzugehen und finanzielles wie bürgerschaftliches Engagement zu leisten“.
Die Mathildenhöhe ist für Darmstadt weit mehr als ein Musenhügel mit einer Kunstgeschichte von internationalem Weltruhm. Die Mathildenhöhe ist auch das Symbol für die Identität der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Der Hochzeitsturm ist sogar Bestandteil des Logos der Stadt. Sie wird Krone unserer Stadt genannt, in deren Entwicklung sich auch die Geschichte Darmstadts spiegelt.
2014 fand auf dem Osthang der Mathildenhöhe eine umfangreiche Ausstellung über die Bewerbung der Darmstädter Mathildenhöhe zum Welterbe statt. Diese Ausstellung mit dem Titel „Welterbe werden!“ wird in unregelmäßigen Abständen immer wieder geöffnet, um über die Geschichte der Künstlerkolonie zu informieren und den Bewerbungsprozess transparent zu machen.
Im Ausstellungskatalog erfahren Sie mehr über die Mathildenhöhe und die Künstlerpersönlichkeiten, die diesen Ort prägten sowie über die Bewerbung zum Welterbe.

Wie geht es nun weiter auf dem Weg zum Welterbe?
Im Januar 2019 hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen über das Auswärtige
Amt in Berlin den offiziellen Antrag zur Aufnahme des Nominierungsgebietes in die Welterbeliste in Paris bei der UNESCO eingereicht. Im
Sommer 2019 prüfte eine Delegation den Antrag vor Ort. 2020 wird das Welterbekomitee über die Nominierung entscheiden.
Zu den entsprechenden Unterlagen gehören ein Nominierungsdossier, welches die heutige Mathildenhöhe mit all ihren Besonderheiten und schützenswerten Bestandteilen beschreibt. Die Geschichte und Entwicklung der Stätte, sowie die Echtheit und Unversehrtheit des Gesamtensembles spielen dabei eine besondere Rolle. Der außergewöhnliche universelle Wert wurde im Hinblick auf Kriterien, die die UNESCO vorgibt, genau beschrieben und in einen internationalen Vergleich gestellt. Das Nominierungsgebiet wurde neu kartiert und in seinen Grenzen festgehalten Alle Bauwerke, Außenflächen und Skulpturen in diesem Gebiet sind als schützenswertes Erbe in diesem Katalog erfasst. .
Außerdem wurde neben einer umfänglichen Fotodokumentation ein Managementplan erarbeitet, der genau beschreibt, welche nachhaltigen
Maßnahmen die Wissenschaftsstadt Darmstadt langfristig plant, um die Mathildenhöhe in ihrem Erscheinungsbild zu schützen und verantwortungsvoll als kulturelles Erbe für künftige Generationen zu erhalten. Er durchleuchtet alle Themen, die Einfluss auf das Ensemble haben oder in Zukunft haben könnten. Hierzu gehören unter anderem ein Parkpflegewerk, das den Umgang mit dem Platanenhain und den Außenanlagen auf der Mathildenhöhe beschreibt, sowie ein Masterplan zur baulichen Entwicklung, die ein neues Besucherzentrum auf der Ostseite integriert. Ein Tourismuskonzept erläutert Aspekte der Vermittlung und ein Mobilitätskonzept betrachtet die verkehrstechnische
Entwicklung des Areals.
Das Nominierungsdossier und der Managementplan werden ergänzt durch eine Aufsatzsammlung mit allen wichtigen Dokumentationen, Gutachten und Studien, die für die Bewerbung von Bedeutung sind.
Weitere Informationen
Weitere Informationen können Sie sich gerne herunterladen
Flyer Welterbe werden (Januar 2019)
Gutachten Besucherzentrum (2017) Teil 2
Gutachten Besucherzentrum (2017) Teil 1
Tourismuskonzept Mathildenhöhe (2016)
Mobilitätskonzept Mathildenhöhe