
Ateliergebäude
Entwurf:1911 - 1914Fertigstellung:1914
Künstler:Albin Müller (1871 – 1941)
Albin Müller, Leiter der letzten Ausstellung der Künstlerkolonie, entwarf eine Reihe von acht Mietshäusern. Als geschlossenes Bauensemble sollte es die Mathildenhöhe von den als unschön empfundenen nordöstlich gelegenen Brauereigebäuden abschirmen.
Das fünfgeschossige Ateliergebäude im Osten schloss direkt an die Mietshäuser an. Es wurde als Haus mit Wohnungen und Arbeitsräumen für Künstler geplant und setzte damit das Konzept der Künstlerkolonie mit der Gestaltung von Wohnen und Arbeiten erneut um.
Die Ateliers in unterschiedlicher Raumhöhe sollten durch verschiebbare Wände dem jeweiligen Bedarf entsprechend flexibel angepasst werden können. „Bei dem mit der Wohnhausgruppe verbundenen Ateliergebäude ist von mir ein neuer Typ für Künstlerwerkstätten mit angeschlossenen Wohn- und Büroräumen geschaffen worden.“ schreibt Albin Müller in seiner Autobiografie.
Die nach Süden gelegene Fassade des fünfgeschossigen Gebäudes wirkt mit seinen axial gesetzten Fenstern und dem Wechsel aus hellem Putz und rotbraunem Klinker, gefasst durch blaue Klinkerstreifen, in seiner klaren Gliederung bereits der neuen Sachlichkeit der kommenden Moderne verpflichtet. Besonders deutlich wird dies auf der rein funktional gestalteten Nordseite mit den großen Atelierfenstern.
Das Ateliergebäude ist der einzige erhaltene Bautrakt der großen, einst aus insgesamt acht Häusern bestehenden Architektur. Es wird heute vom Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt genutzt.

